Unter den Gästen des Tags der offenen Tür waren Vertreter der am Bau beteiligten Firmen, der Kommunalpolitik und der Stadtverwaltung Kirchhain sowie mehrere Delegationen aus den umliegenden Bioenergiedörfern.

Frau Ulrike Simon, Vorstandsvorsitzende der Bioenergiegenossenschaft, bedankte sich bei allen Gästen (und denen, die nicht dabei sein konnten) für die ideelle Unterstützung, praktische Arbeit und Kooperation bei der Umsetzung des Projekts und das Ertragen der Unannehmlichkeiten während der Bauphase.

Landrätin Kerstin Fründt begrüßte das große, teils, wie sie wisse, auch kraftraubende ehrenamtliche Engagement des Vorstandes der Bioenergiegenossenschaft und betonte dass der Landkreis stolz auf die nunmehr 11 Bioenergiedörfer im Landkreis (mit 2-3 weiteren in der Vorbereitung) sein könne, die sich weiterhin ihrer vollen Unterstützung sicher sein könnten. Hier könne jede/r Einzelne konkret einen Beitrag zum Klimaschutz leisten.

Stadtrat Hans-Jürgen Sitt überbrachte die Grüße von Bürgermeister Olaf Hausmann und würdigte das großartige Projekt zur CO2 neutralen Nahwärmeversorgung, das er von Anfang an wohlwollend begleitet habe, mit den Worten Erich Kästners: „Es gibt nichts Gutes, außer man tut es.“

Herr Andreas Bartsch, Geschäftsführer der Sparkasse Marburg-Biedenkopf, erklärte, dass sein Institut das Kleinseelheim Klimaschutz-Projekt gerne begleitet. Dies sei nicht nur Geschäft sondern auch Herzensangelegenheit im Sinne seiner eigenen Kinder und zukünftiger Generationen.

verglich das Projekt mit einem Kind, das bereits als Embryo eine schwere Zeit gehabt habe und sicher auch keine unbeschwerte Kindheit haben würde. Millionen von Kindern ginge es jedoch nicht anders, und die Kinder der nächsten Generationen würden es noch viele schwerer haben, wenn wir nicht sehr schnell und mit voller Entschlossenheit unsere Arbeit zum Klimaschutz intensivierten. Wir müssten deutlich mehr handeln – besonders auch bei der Wärmeversorgung von Gebäuden im ländlichen Raum - und wir müssten noch mehr darüber reden, wie wichtig dieses Handeln sei.

Herr Siegmund Laufer, Geschäftsführer der EAM EnergiePlus, der Betreiberin der Kleinseelheimer Heizzentrale, betonte die gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen der Bioenergiegenossenschaft und der EAM und freute sich auf die Fortführung der Kooperation in den kommenden Jahren mit wachsenden Anschlusszahlen, besonders angesichts der zu erwartenden Einführung der CO2 Steuer.

Das Dorf Kleinseelheim ist nun mit einer CO2 neutralen Wärmeversorgung und einem Mikrorohrnetz für die Internet-Glasfaserversorgung jedes Hauses gut für die Zukunft aufgestellt. Dies wird auch weitere Mitbürger überzeugen, so Ulrike Simon. Sie zitierte den konservativen italienischen Schriftsteller Tamasi die Lampedusa, der sagte: „Wenn wir wollen, dass alles so bleibt, wie es ist, müssen wir zulassen, dass sich alles verändert.“

Die modernste Heizanlage in Kirchhain, durch die Herr Sonntag von der EAMP und Ingenieur Jagst führten, beeindruckte die Besucher.

Viele freiwillige Helfer aus der Bioenergiegenossenschaft und der freiwilligen Feuerwehr sorgten für die Festorganisation und die gute Verpflegung der Gäste. So bewahrheitete sich wieder das Genossenschaftsmotto: „Was dem Einzelnen nicht möglich ist, das vermögen viele.“