Das Klimaschutzgesetz der Bundesregierung zeigt Wege auf
Vor einigen Jahrzehnten waren Ölheizungen wirtschaftlich und modern. Aber die Zeiten haben sich geändert und in Neubauten werden kaum noch Ölheizungen eingebaut. Denn das Heizen mit Öl ist heute viel teurer und wird – auch aufgrund einer CO2‐Steuer, über deren Höhe in Berlin noch beraten wird – im Preis weiter zulegen.
Ein weiterer Grund für die zunehmende Abkehr von Ölheizungen ist deren klimaschädliche Wirkung, die auch bei neuen Ölheizungen besteht. Denn mit jedem Liter verbranntem Heizöl werden 2,7 kg CO2 freigesetzt. Extremwetterereignisse sowie heiße und trockene Sommer sind Folgen davon, die wir auch in Kleinseelheim zunehmend spüren. Besonders betroffen ist auch die Landwirtschaft, und weltweit sind die Folgen des Klimawandels dramatisch.
Daher ist auch nach dem Anfang Oktober im Bundeskabinett beschlossenen Klimaschutzgesetz vorgesehen, dass ab 2026 neue Ölheizungen nicht mehr eingebaut werden dürfen. Und gleichzeitig zeigt das Klimaschutzgesetz Wege auf, bereits jetzt auf klimafreundliches Heizen umzusteigen. Spätestens nach Verabschiedung des Klimaschutzgesetzes im Bundestag und Bundesrat gilt: Die Energiewende im Heizungskeller hat begonnen.
In Kleinseelheim wird diese Wende leicht gemacht. Das seit 2017 in den meisten Straßen verlegte Nahwärmenetz beliefert derzeit etwa 70 Häuser im Ort mit Wärme, die im Heizhaus der EAM aus regionaler holziger Biomasse produziert wird. Auch beim Verbrennen dieser Biomasse wird CO2 freigesetzt, aber dieses wurde vorher beim Aufwachsen von Sträuchern und Bäumen hier in der Region aus der Luft entzogen. Daher ist das Heizen mit der holzigen Biomasse im Kleinseelheimer „Bioowe“ klimaschonend.
An das örtliche Nahwärmenetz sind unter anderem das Dorfgemeinschaftshaus, die Kita, die Feuerwehr und die Kirche angeschlossen. Dort, wie in den übrigen angeschlossenen Häusern, hat sich die Technik des Nahwärmenetzes bewährt. Und wo früher Heizöltanks und Ölbrenner Ölgeruch in den Häusern verursachten, ist die Luft jetzt sauber und zusätzlicher Kellerraum verfügbar. Fragen Sie einfach ihre Nachbarn, die auf Nahwärme umgestiegen sind, welche Erfahrungen diese gemacht haben.
Weitere Häuser können problemlos an das Nahwärmenetz angeschlossen werden. Wer sich dazu kurzfristig entschließt, um spätestens zur Heizperiode 2021/22 Nahwärme zu beziehen, kommt in den Genuss staatlicher Förderung. So wird zum Beispiel der Einbau der modernen Wärmeübergabestation, die im Auftrag der Bioenergiegenossenschaft an der Wand montiert, gewartet und wenn nötig repariert oder ausgetauscht wird, durch den Staat unterstützt. Ein weiterer Vorteil der Versorgung mit Wärme zum Heizen und für Warmwasser über das Nahwärmenetz ist die Preisgestaltung. Der vertraglich geregelte Wärmepreis ist für die Mitglieder der Genossenschaft transparent.
Natürlich können auch Häuser an das Nahwärmenetz angeschlossen werden, die aktuell z.B. mit Nachtspeicheröfen beheizt werden. Zwar ist dann der Aufwand zur Umstellung auf Heizen mit Nahwärme größer, aber auch das rechnet sich in nur wenigen Jahren. Und die Bauarbeiten im Haus sind längst nicht so aufwändig wie viele denken. Mitglieder der Bioenergiegenossenschaft, die von Nachtspeicheröfen auf Nahwärme umgestiegen sind, sind gerne dazu bereit, von ihren Erfahrungen zu berichten.
Möchten Sie mit der Bioenergiegenossenschaft über Ihre Heizung sprechen? Dann rufen Sie uns vom Vorstand und Aufsichtsrat der Genossenschaft einfach an, und wir vereinbaren einen Termin:
Ulrike Simon (6554), Rainer Waldhardt (0160‐96661735), Kurt Gibson (7873), Armin Bothur (899983), Gerhard Köster (857664), Armin Kreider (4977), Martin Methfessel (7200), Klaus Czekalla (01575‐8838132).